Tierschutzqualifiziertes Hundetraining

Warum Training über positive Verstärkung effektiver ist, als aversive Strafe

Lesedauer:

08 Min.

Wissensstufe:

Fortgeschritten

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Immer wieder hört man die Behauptung, dass rein positives Hundetraining aggressive oder problematische Hunde hervorbringe. Gleichzeitig wird argumentiert, dass der Einsatz von Strafen notwendig sei, um Hunden Grenzen zu setzen. Doch diese Sichtweise greift zu kurz und ignoriert sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse als auch die Konsequenzen von aversiven Methoden. Tatsächlich zeigt eine Vielzahl von Studien, dass Strafen bei Hunden Stress, Angst und Unsicherheit auslösen können – alles Faktoren, die oft Auslöser für aggressives Verhalten sind.

Positives Training hingegen basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen der Lerntheorie und nutzt positive Verstärkung, um erwünschtes Verhalten zu fördern.

Das bedeutet jedoch nicht, dass es an Konsequenz oder klaren Grenzen fehlt. Grenzen können freundlich, aber bestimmt gesetzt werden, ohne Strafen oder Einschüchterung einzusetzen. Wichtig ist, dass der Hund versteht, welches Verhalten erwünscht ist, und sich sicher in seiner Umwelt bewegen kann. Gerade das „Gütesiegel Tierschutzqualifizierter HundetrainerIn“ steht für solche gewaltfreien und wissenschaftlich fundierten Methoden. Trainer:innen, die dieses Siegel tragen, setzen sich dafür ein, dass Hunde durch positive Verstärkung lernen, klare Regeln zu verstehen, und dabei stressfrei und motiviert bleiben.

Häufig wird kritisiert, dass rein positives Training zu Problemhunden führen würde, da es angeblich an Grenzen fehle

Tatsächlich zeigen Studien jedoch, dass Aggression bei Hunden viel häufiger durch aversive Methoden entsteht. Hunde, die mit Strafen trainiert werden, entwickeln oft Angst vor Menschen, bestimmten Situationen oder Gegenständen. Diese Angst kann sich in aggressivem Verhalten äußern, wenn der Hund versucht, sich selbst zu schützen. Zudem bewirken aversive Methoden häufig nur kurzfristige Verhaltensänderungen, da sie das unerwünschte Verhalten unterdrücken, anstatt es grundlegend zu lösen. Auf lange Sicht können diese Ansätze das Vertrauen zwischen Hund und Halter nachhaltig schädigen.

Weitere Missverständnisse

Ein weiteres Missverständnis rund um positives Training ist, dass es bedeutet, dem Hund alles zu erlauben. Tatsächlich geht es darum, klare Regeln aufzustellen und dem Hund zu helfen, diese zu verstehen – ohne Angst oder Gewalt. Statt den Hund zu bestrafen, wenn er etwas falsch macht, wird ihm gezeigt, welches Verhalten richtig ist, und dieses wird belohnt. Studien belegen, dass Hunde, die durch positive Verstärkung trainiert werden, ein besseres Vertrauensverhältnis zu ihren Halter:innen entwickeln, schneller lernen und weniger Verhaltensprobleme zeigen.

Mögliche Ursachen für Aggressionsverhalten

Aggression und problematisches Verhalten entstehen also nicht durch zu viel positives Training, sondern viel eher durch Stress, Angst oder Frustration – Zustände, die häufig durch aversive Methoden verstärkt werden. Aber auch das Fehlen jeglicher Erziehung kann problematisch sein. Hunde brauchen klare Orientierung und Anleitung, um sich sicher zu fühlen. Diese Orientierung kann jedoch freundlich, konsequent und belohnungsbasiert gegeben werden, ohne auf Strafen zurückzugreifen.

Fazit

Positives Training fördert nicht nur eine starke Bindung zwischen Hund und Mensch, sondern hilft auch, stressfreie und nachhaltige Lernergebnisse zu erzielen. Hunde lernen, was von ihnen erwartet wird, und zeigen dieses Verhalten langfristig, weil sie motiviert und sicher sind. Das Gütesiegel Tierschutzqualifizierter HundetrainerIn steht genau für diese Werte und zeigt, dass moderne, gewaltfreie Methoden der richtige Weg sind. Es liegt an uns allen, alte Mythen zu hinterfragen und auf wissenschaftlich fundierte Ansätze zu setzen. So können wir das Leben unserer Hunde verbessern und sie zu den ausgeglichenen und zufriedenen Begleitern machen, die sie sein wollen.

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