Urlaub mit dem Hund – was gilt es zu beachten
So, es ist wieder soweit. Die Urlaubszeit steht vor der Tür und viele Hundehalterinnen und Hundehalter fragen sich: Wohin soll es denn dieses Jahr mit unserem Hund gehen? Wer den Luxus genießt, seinen kleinen vierbeinigen Liebling bei Freunden oder Familienmitgliedern während der Urlaubszeit gut aufgehoben zu wissen, der hat es natürlich gut. Aber für all jene, die diese Möglichkeit nicht haben bzw. ihre Hunde, ohne sie dabei zu vermenschlichen, dennoch als Familienmitglieder betrachten und den Urlaub gerne mit ihnen verbringen wollen, gibt es bei der Urlaubsplanung mit Hund einiges zu beachten. Was genau, das sehen wir uns heute an.
Egal ob im Inland oder Ausland, beim Verreisen ist es noch wichtiger als zu Hause, dass unsere Hunde gut markiert sind.
Also, dass der Hundename und natürlich vor allem der Name von euch und eure Telefonnummer gut sichtbar und gut leserlich am Halsband oder am Brustgeschirr angebracht sind. Was natürlich auch zur Wiederauffindbarkeit im Falle eines Verlorengehens notwendig und zudem sowieso verpflichtend ist, ist dass eure Hunde gechipt sind. Aber das Chippen allein ist hier zu wenig. Achtet unbedingt darauf, dass die Daten eures Hundes auch auf diversen Datenbanken zu der Chip Nummer hinterlegt sind. Dazu gehören zum Beispiel Animal Data oder die Haustierdatenbank. Diese Sicherheitsmaßnahme trägt dazu bei, dass im Falle des Verlorengehen unserer Hunde, von dem wir natürlich wünschen, dass es nie eintritt, Maßnahmen gesetzt sind, die dazu beitragen, den Hund, wenn er gefunden ist, zu identifizieren und uns als Besitzer zu benachrichtigen.
Was natürlich auch ein großes Thema beim Verreisen mit unseren Hunden ist, sind Maßnahmen zum präventiven Schutz vor Erkrankungen und Parasiten.
Achtet also darauf, dass euer Hund dementsprechend die passenden Schutzimpfungen hat. Speziell in Ländern, wo durch Mückenstiche auch noch diverse andere Erkrankungen übertragen werden können und wo es auch viele Zecken gibt, empfiehlt es sich, Schutzmittel einzusetzen, die nicht nur dafür sorgen, dass die Plagegeister, wenn sie zustechen, sterben und abfallen, sondern erst überhaupt nicht zustechen. Also Schutzmittel, die einen sogenannten repellierenden Effekt haben. Diesen Schutz kann man sowohl durch Tabletten, als auch durch Halsbänder erreichen. Euer Tierarzt berät euch dahingehend sicher gerne auf Rückfrage. Zu den Impfungen gilt noch zu erwähnen, dass diverse Schutzimpfungen natürlich Sinn machen. Aber achtet auch unbedingt darauf, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Pflicht Impfungen eurer Hunde in eurem Hunde Pass stehen. Das ist der sogenannte EU-Tierpass, der blaue Pass, den man auch immer zum Tierarzt mitnimmt, um die Impfungen eintragen zu lassen.
Diese Pflicht Impfungen können von Land zu Land ein wenig abweichen, aber eines ist auf alle Fälle gewiss: In allen EU Ländern verpflichtend ist eine gültige Tollwut Impfung.
Reiseapotheke
So wie wir uns unsere Reiseapotheke zusammenstellen, ist es natürlich sogar umso wichtiger einige Dinge zur Versorgung unserer Hunde mitzuhaben. Denn während wir Menschen leichter zu diversen Medikamenten in Apotheken gelangen, ist es im Ausland oft gar nicht so einfach, für den Hund diverse Dinge zur Versorgung zu erhalten. Dazu muss man ja im Vorfeld einen Tierarzt finden. Den aufsuchen, dann in einer fremden Sprache ausdeutschen, was denn fehlt und dann darauf hoffen, dass er es richtig verstanden hat und das richtige Präparat verschreibt. Also hier macht es Sinn, ein wenig Vorbereitung zu treffen und diverse Dinge schon vorab einzupacken und mitzunehmen, für alle Fälle. Dazu gehören sollte Desinfektionsmittel für diverse Wunden und Verletzungen, ein wenig Verbandszeug, natürlich eine Zeckenzange, falls trotz Vorkehrungen eine Zecke anbeißt, ein Durchfallmittel, eventuell auch ein Entzündungshemmer, ein Schmerzmittel, ein Mittel gegen Allergien bei zum Beispiel Insektenstichen, eine Wund- und Heilsalbe und idealerweise bei Reisen auch noch ein Mittel gegen Übelkeit. Dann seid ihr schon mal sehr gut ausgestattet.
Kontaktnummer Tierärzte
Plant ihr keine Rundreise, sondern habt ein konkretes Reiseziel geplant, wo ihr für längere Zeit verweilt? Dann macht es natürlich auch Sinn, sich im Vorfeld zu erkundigen, welche Tierärzte es im Falle eines Notfalls in der Umgebung gibt und die Telefonnummern der Tierärzte aufzuschreiben oder im Handy abzuspeichern.
Was nehmt ihr euren Hunden zum Fressen mit in den Urlaub?
Diejenigen von euch, die Trockenfutter füttern, haben es hier natürlich fein, denn Trockenfutter ist schnell eingepackt, lässt sich leicht verstauen, muss auch nicht verschlossen werden und macht auch geringen Abfall. Bei Nassfutter hat man es hier schon etwas schwieriger. Die Dosen fabrizieren natürlich jede Menge Müll und wenn sich die Futtermenge, die man den Hund verabreicht, nicht genau mit der Inhaltsmenge der Dose ausgeht, dann bleibt natürlich immer ein wenig zurück für die nächste Mahlzeit. Hier empfiehlt es sich daran zu denken, dass man Deckel zum Verschließen der Futterdose mit Futterresten mitnimmt, damit es im Hotelzimmer oder der Unterkunft nicht nach Hundefutter riecht. Und wenn ihr dem Futter diverse Supplemente beigemengt, wie zum Beispiel Öle und diverse andere Dinge, dann nehmt die doch auch einfach mit. Denn mit den Dosen und den ganzen anderen Dingen hat man ja sowieso genug zu transportieren, da kommt es dann auf eine Flasche Öl mehr oder weniger auch nicht an.
Manche Hunde neigen unter Umständen auch dazu, im Urlaub Durchfall zu bekommen. Hier haben wir ja schon vorab empfohlen, dass ihr ein Mittel gegen Durchfall mitnehmt. Dabei ist allerdings nicht zu vernachlässigen, dass eine mögliche Ursache für Durchfall im Urlaub auch das Trinkwasser sein kann. Denn in unterschiedlichen europäischen Ländern wird dem Trinkwasser auch eine unterschiedliche Menge an Chlor beigefügt. Und bei manchen Hunden kann das zu Durchfall führen. Wenn ihr also genug Platz in eurem Auto habt, dann spricht auch nichts dagegen, einige Liter Wasser von zu Hause mitzuführen oder einfach ein paar Flaschen stilles Mineralwasser.
Habt ihr euch nun euer Urlaubsziel überlegt und wisst schon genau, wo es hingeht?
Dann achtet bitte auch genau auf die Einreisebestimmungen der jeweiligen Länder. Der Hundepass mit den eingetragenen Impfungen ist wie erwähnt sowieso in allen europäischen Ländern Pflicht. Aber auch bei den diversen Hunderassen gilt es hier besonders darauf zu achten, wohin man verreisen darf und wohin nicht. Speziell als Hundehalter oder Hundehalterin eines süßen Staffs oder Pitbulls oder Mischlingen daraus ohne klaren Stammbaum gilt zu beachten, dass es hier in einigen wenigen europäischen Ländern sehr strenge Reisebestimmungen gibt. Dazu gehört unter anderem Frankreich. Aber vor allem Dänemark solltet ihr mit einem Staff oder Pitbull bzw. mit Mischlingen, die von ihrem Aussehen her über einige optische Merkmale dieser Rassen verfügen, unbedingt meiden. Denn hier gilt: Wird bei einer Anhaltung vermutet, dass euer Hund eine solche Rasse ist bzw. ein Mischling, in dem so eine Rasse verpaart sein kann, dann wird dort nicht lange gefackelt und der Hund wird ohne Gentest und ohne weiteren Beschau, rein durch die optische Feststellung eines Amtstierarztes, beschlagnahmt und binnen kürzester Zeit eingeschläfert. Und es gibt nach aktuellem Stand dahingehend auch keine Rechtsmittel. Also diese Länder in so einem Fall unbedingt meiden.
Sind Hunde in der Unterkunft erlaubt?
Wenn ihr nun also wisst, in welches Land es gehen soll, dann ist die nächste Aufgabe, eine Unterkunft zu finden, von der ihr auch sicher sein könnt, dass ihr euren Hund mitbringen dürft.
Also achtet beim Buchen eures Hotels oder eures Ferienhauses oder eures Apartments darauf, dass ihr eure Hunde auch garantiert mitbringen dürft. Und rechnet in den meisten Ländern auch mit einem kleinen Reinigungskostenaufpreis, wenn ihr euren Hund mitbringt. Und auch wenn Hunde dort erlaubt sind, dann ist es dennoch ein wenig ein Zeichen der Höflichkeit, wenn man, falls die Hunde ab und zu aufs Bett oder ins Bett springen oder eventuell sogar im Bett schlafen dürfen, sein eigenes Leintuch mitbringt und das noch mal über das Leintuch im Hotel drüber wirft. Denn Reinigungskostenpauschale hin oder her, wir als verantwortungsvolle Hundehalter müssen ja nicht unangenehm auffallen und eventuell der Grund dafür sein, dass Hunde in Hotels, in denen sie jetzt noch erlaubt sind, vielleicht irgendwann mal nicht mehr erlaubt sein werden, weil wir es mit den hinterlassenen Hundehaaren übertrieben haben.
Anreise mit dem Auto
Wollt ihr mit dem Flugzeug anreisen? Dann bedenkt bitte, dass Hunde ab einem Gewicht von acht Kilo (bei den meisten Fluglinien) nicht mehr in Passagierraum reisen dürfen, sondern in den meisten Fällen dann im Frachtraum in einer Box mitreisen müssen. Das ist für Hunde natürlich ein immenser Stress, den ich meinen Hunden zum Beispiel niemals zumuten würde. Deshalb dann die Reise doch lieber per Auto.
Wenn ihr mit euren Hunden noch nie mit dem Auto verreist und noch nie längere Fahrten unternommen habt, dann ist die Frage, ob ein gemeinsamer Urlaub der ideale Zeitpunkt ist, herausfinden zu wollen, ob euer Hund auch problemlos, ohne dass ihm dabei übel wird, längere Strecken mit dem Auto zurücklegen kann. Also ruhig mal im Vorfeld testen, indem ihr vielleicht einen kleinen Tagesausflug in eure Umgebung unternehmt, in dem ihr schon auch mal zwei oder drei Stunden mit dem Auto anfahren müsst, wie eure Hunde darauf reagieren und ob sie das gut aushalten. Und dann steht der Reise mit dem Auto ins Ausland natürlich nichts mehr im Wege.
Achtet auch darauf, dass eure Hunde im Auto sicher verwahrt sind. Während es in Österreich manchmal, auch wenn es nicht unbedingt eine sehr sichere Art der Verwahrung ist, ausreichend ist, den Hund mit einem speziellen Geschirr auf der Rücksitzbank am Gurt zu sichern, so gibt es auch Länder, in denen eine sichere Verwahrung in einer geschlossenen Box oder im hinteren Bereich des Fahrzeuges mit einem Absperrgitter dazwischen vorgeschrieben ist und man bei Nichteinhaltung dieser Vorschrift und bei einer Verkehrsanhaltung dann auch nicht mehr weiterreisen darf, was unter Umständen sehr unpraktisch ist. Und was beim Verreisen mit dem Auto natürlich auch zu beachten ist: Pausen machen, den Hunden ausreichend zu trinken geben, den Hunden auch mal ein wenig Auslauf in der Pause zu gewähren und sie ihr Geschäft verrichten zu lassen. Und dann geht es gut ausgeruht weiter auf die nächste Etappe.
Was, wenn der Hund doch nicht mit in den Urlaub kann?
Und sollte man alleine verreisen wollen und niemanden haben, der auf die Hunde aufpasst, dann kann man sie natürlich einfach beim nächsten Tierheim abgeben, wenn man ein richtig großer Idiot ist. Aber Spaß beiseite, natürlich gibt es auch für solche Fälle immer eine gute Lösung. Schaut einfach bei euch in der Umgebung nach, welche professionellen gewerblichen Tierbetreuer es gibt, die für solche Fälle mit Rat und Tat eure Ansprechpartner sind und eure kleinen Lieblinge sicher und verantwortungsbewusst betreuen können. Achtet dabei allerdings darauf, dass unter Umständen mehrere Menschen die Idee haben, in der Zeit zu verreisen und ihre Hunde auch gut betreut wissen wollen und deshalb diese Buchungen rechtzeitig erfolgen müssen
Fazit
So, das war nun doch etwas länger als geplant. Aber gerade in dem Bereich Urlaub mit Hund gibt es doch das eine oder andere zu erzählen. Ich hoffe, es waren hier einige Infos für euch dabei, die euch bei euren Überlegungen zur Reise mit eurem Hund ein wenig weiterhelfen konnten. Wenn ihr noch Fragen oder Anregungen habt, dann schreibt uns einfach.